Piano del Sol

A fragile sky stretches over the foaming shoreline of Montauk, Long Island. Memories of summer haunt my daydreams, a September wind chills my face, and the future—like the ocean churning in the distance—promises a season of reflection, renewal, and hope.

Here are the words that accompany my new album, Piano del Sol. The CD is available exclusively at Mediterana, in Bergisch Gladbach, Germany. German translation by Dagmar Breitenbach.

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Piano del Sol takes you on a journey through four seasons of music. These compositions reflect my personal experiences, but I hope you’ll relate to each of the pieces in your own way. Summer, autumn, winter, spring. Close your eyes, dream a little, and imagine a place in the sun. Then you’ll hear the music. It’s there for you.

Piano del Sol nimmt Sie mit auf die Reise durch vier musikalische Jahreszeiten. Die Kompositionen spiegeln meine ganz persönlichen Erlebnisse wider, aber ich hoffe, Sie können sich mit jedem der Stücke auf Ihre ganz eigene Weise identifizieren. Sommer, Herbst, Winter und Frühling. Schließen Sie die Augen, träumen Sie ein wenig, und stellen Sie sich einen sonnigen Ort vor. Dann werden Sie die Musik hören. Sie wartet auf Sie.

Robin Meloy Goldsby

Köln, Deutschland, 2015

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Spring

Piano del Sol

The water shimmers, a breeze traces patterns in dune grass, and a child’s footprints in the sand lead me back to places I love. I listen to the music of the sea as the falling sun paints my horizon with the colors of life.

Piano del Sol

Das Wasser schimmert, eine Brise strichelt Muster ins Dünengras und die Fußabdrücke eines Kindes führen mich zurück an Orte, die ich liebe. Ich lausche dem Klang des Meeres, während die untergehende Sonne meinen Horizont mit den Farben des Lebens herausputzt.

Flight of the Cranes

Eurasian Cranes, headed north, pass over my neighborhood each year in early spring. A gift from nature, reminding me that even birds spend a lot of time searching for home.

Flug der Kraniche

Jedes Frühjahr fliegen Graue Kraniche auf ihrem Weg nach Norden schon früh über unsere Gegend hinweg. Ein Geschenk der Natur, das mich daran erinnert, dass sogar Vögel auf der Suche nach ihrer Heimat lange unterwegs sind.

Apricot Tree

The soft browns and grays of the Lyon winter fade into spring. The old apricot tree in the center of the garden, with its twisted trunk and gnarled limbs, reaches for the clouds. There is a song about this tree, and if I look at it long enough, I’ll hear it.

Aprikosenbaum

Die weichen Braun- und Grautöne des Winters in Lyon verklingen im Frühling. Der alte Aprikosenbaum mitten im Garten, mit seinem krummgewachsenen Stamm und den knorrigen Ästen, reckt sich nach den Wolken. Über diesen Baum gibt es ein Lied, und wenn ich ihn lang genug betrachte, dann höre ich es auch.

April Tango

The rain stops, but the music continues, ugly and beautiful all at once. It’s hard to trust April—a flower child with the soul of an ice queen, she seduces me with the promise of spring, then laughs when the storm begins anew.

Tango im April

Der Regen hört auf, aber die Musik spielt weiter, hässlich und schön zugleich. Es ist nicht leicht, dem April zu trauen—dem Blumenkind mit der Seele einer Eiskönigin, das mich mit einem Frühlingsversprechen verführt und lacht, wenn der Sturm von Neuem losbraust.


Summer

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Turning Point

Fly as far and as wide as your dreams will carry you. You’re the passenger; you’re also the pilot. You’re the reader; you’re also the writer. You’re the singer; you’re also the song.

Wendepunkt

Flieg so hoch und so weit, wie Deine Träume Dich tragen. Du bist die Passagierin; Du bist aber auch die Pilotin. Du bist die Leserin; Du bist auch die Autorin. Du bist die Sängerin; Du bist genauso das Lied.

Giverny

“I would like to paint the way a bird sings.” (Claude Monet)

Hypnotic colors draw me deeper into Monet’s garden. I marvel at the artist’s ability to watch from the shadows, quietly capturing his beautiful flowers in their darkest and brightest moments.

Giverny

“Ich würde gern malen wie der Vogel singt.” (Claude Monet)

Hypnotische Farben ziehen mich tiefer in Monets Garten. Ich staune über die Geschicklichkeit des Malers, er beobachtet aus dem Schatten heraus, leise fängt er seine schönen Blumen in ihren dunkelsten und leuchtendsten Momenten ein.

Sanibel Island

Sanibel in May—soft air, rose-colored light, and opalescent seashells that look like expensive jewels in my aging hands. I search for you across an endless sweep of silver water. There you are—counting your memories, just like me.

Sanibel Island

Sanibel im Mai—weiche Luft, rosenfarbenes Licht und schillernde Muscheln, die in meinen alternden Händen wie kostbare Juwelen aussehen. Ich suche Dich über die endlosen Weiten silbernen Wassers hinweg. Da bist Du —und zählst Deine Erinnerungen, genau wie ich.

Summer Lullaby

It’s a lazy afternoon. I close my eyes, float in a golden pool of summer light, and dream of nothing at all.

Sommerwiegenlied

Ein träger Nachmittag. Ich schließe die Augen, treibe auf einer Insel aus goldenem Sommerlicht, und träume von rein gar nichts.

Autumn

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Atlantic Terrace

A fragile sky stretches over the foaming shoreline of Montauk, Long Island. Memories of summer haunt my daydreams, a September wind chills my face, and the future—like the ocean churning in the distance—promises a season of reflection, renewal, and hope.

Terrasse am Atlantik

Ein zerbrechlicher Himmel spannt sich über schäumende Gischt an der Küste von Montauk, Long Island. Erinnerungen an den Sommer geistern durch meine Tagträume, der Septemberwind streicht kühl über mein Gesicht und die Zukunft—in der Ferne, aufgewühlt wie das Meer—verspricht eine Jahreszeit der Besinnung, Erneuerung und Hoffnung.

Otoño

Soft—a velvet cloak draped over naked shoulders,

Bold—the troubadour’s song on an autumn night,

Smoldering—the dancer’s eyes; he looks right through me,

Sees winter approaching, and turns the other way.

Otoño

Weich—ein Samtumhang um nackte Schultern gelegt,

Kühn—das Lied des Troubadours in einer Herbstnacht,

Feurig —die Augen des Tänzers; er schaut durch mich hindurch, sieht den Winter nahen, und wendet sich ab.

Maybe It’s You

Days grow shorter. The crisp air and falling leaves remind me of another time, another place, another love. I feel a chill run down my spine. Maybe it’s you—your beautiful spirit reminding to pay attention to what counts.

Kann sein, es bist Du

Die Tage werden kürzer. Die klare Luft, die fallenden Blätter erinnern mich an eine andere Zeit, einen anderen Ort und eine andere Liebe. Mir läuft ein Schauer den Rücken herunter. Vielleicht bist es ja Du—Deine schöne Seele, die mich daran erinnert, auf das, was zählt, achtzugeben.

Home

An American in Germany, welcomed by neighbors and colleagues—I belong and yet I don’t. I struggle with language and cultural differences, but I collect experiences of a lifetime—photos and postcards I glue to the fragile pages of my personal scrapbook. I write songs, I travel far, I journey wide, hoping to be understood, but trying just as hard to feel at home.

Zuhause

Eine Amerikanerin in Deutschland, von Nachbarn und Kollegen willkommen geheißen—ich gehöre dazu, und irgendwie doch nicht. Ich kämpfe mit der Sprache und den kulturellen Unterschieden, aber ich mache Erfahrungen für ein ganzes Leben—Fotos und Postkarten, die ich auf die hauchdünnen Seiten meines privaten Sammelalbums klebe. Ich schreibe Lieder und reise in weitentfernte Länder, immer in der Hoffnung, verstanden zu werden, und doch bemühe ich mich genauso sehr, mich heimisch zu fühlen.

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Winter

The Blue Season

A thousand shades of blue, blended together at the end of the year—deepest sapphire and brightest cobalt, turquoise, navy, azure, and aqua. The silver blue of winter swirls in the eyes of a newborn child; the icy blue of morning reflects the falling stars we caught last night. December’s muddy clouds drift away and reveal clear patches of crystal blue sky.

Die blaue Jahreszeit

Zum Jahresende verschmilzt blau in tausend Schattierungen— tiefstes saphirblau, strahlendstes kobalt, türkis, marineblau, azurblau und aquamarin. In den Augen eines neugeborenen Kindes wirbelt das silberblau des Winters; eisblau reflektiert der Morgen die Sternschnuppen, die wir letzte Nacht auffingen. Schmuddelig-graue Dezemberwolken jagen davon, stellenweise blitzt kristallblauer Himmel hervor.

Starlings

Starlings swirl in the distance like a choreographed team of tiny ballerinas, lilting to the left, pirouetting to the right, performing a sky ballet in the November wind.

Stare

Stare wirbeln in der Ferne wie eine choreographierte Truppe winziger Balletttänzerinnen, sie schwingen sich nach links, machen eine Pirouette nach rechts, ein Himmelsballett im Novemberwind.

Echo

Stones and feathers,

Dipped in gold,

Growing wiser,

Growing old,

We’ll wait in the meadow,

Where ravens play,

Let go of the dark,

Hold on to the day.

 

Echo

Steine, Federn,

In Gold getaucht,

Werden weiser,

Werden alt,

Wir werden auf der Wiese warten,

Dort, wo Raben spielen,

Die Dunkelheit lassen wir gehen,

Und fassen den Tag beim Schopfe.

 

December:

Quiet now. The year, anxious to make a graceful exit, tiptoes out the door, whispers goodbye, and leaves nothing but a smoky trail of memories in the dusty snow.

Dezember

Still jetzt. Auf Zehenspitzen stiehlt sich das Jahr davon, bedacht auf einen anmutigen Abgang; es flüstert Adieu, und hinterlässt nichts als eine rauchgraue Spur von Erinnerungen im staubigen Schnee.